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Heidelberg
   
Sankt Anna - Kirche und Hospital
   
Kirche St. Anna - Heidelberg

Am Ende der Neugasse fällt die beeindruckende Barockfassade der katholischen Kirche St. Anna auf. Die Kirche wurde als Hospitalkirche erbaut, das sich in östlicher Richtung daran anschließt. St. Anna gehört zu den kleinsten und bescheidensten Kirchen der Stadt.
Die dreihundert Jahre alte Kirche wurde -nachdem der Dreißigjährige Krieg und der Pfälzische Erbfolgekrieg die Stadt in Schutt und Asche gelegt haben- 1714 erbaut. Zunächst entstand der angrenzende Ostflügel des monumental geplanten Hospitals, dessen Gesamtkonzeption auf Theodor Sartori und Johann Adam Breunig zurückgeht, und drei Jahre später sollte das symmetrische Gegenüber im Westen entstehen. Nach dem Tod des Kurfürsten Johann Wilhelm übernahm sein Nachfolger Karl III. Philipp von der Pfalz zwar die Kurwürde, baute jedoch in Mannheim ein Schloss, das seinen Ansprüchen besser genügte und übersiedelte mit seinem Hofstaat dorthin. Von daher blieben sämtliche begonnenen Baumaßnahmen in Heidelberg auf der Strecke.

Erst Kurfürst Karl Theodor ließ von seinem Hofarchitekten Franz Wilhelm Rabaliatti die Fassade der kleinen Kirche gestalten. Oberhalb des Portikus deutete er, in Form eines mehrfach geschweiften Giebels, eine elegante Kuppel an. Darauf setzte er eine gefällige Laterne mit einer Welschen Haube. Der äußerst bemerkenswerte Effekt wurde jedoch aufgehoben, als  bald danach ein Fenster eingebaut und unterhalb der Laterne eine Uhr installiert wurde.

Auch in ihrem Inneren fasziniert die kleine Kirche durch ihre Schmucklosigkeit und ihrem bemerkenswerten Hochaltar. Laut dem Kunsthistoriker Hans Gercke ist er der einzige am Originalstandort erhaltene Barockaltar Heidelbergs.
Der sich an die Kirche anschließende Hospitalkomplex zeigt sich als ein langgestrecktes dreigeschossiges und 13-achsiges Gebäude, das -bis auf den Mittelrisalit mit dem Eingangsbereich- durch seine schlichte ungegliederte Fassade auffällt. Ehemaliges Hospital St. Anna - Heidelberg
Der Mittelrisalit ist dreigeteilt und wird durch vier monumentale Pilaster mit reich geschmückten ionischen Kapitellen betont. Auch am östlichen Ende ist an den Gebäudeecken die imponierende Pilasterordnung zu sehen.
Der neue Bau des Hospitals wurde als Ersatz für die zerstörten Armen- und Krankenhäuser verlangt. Von daher fand das Hospital bis Mitte des 18. Jahrhundert für alle Konfessionen seine Verwendung. Heute ist in dem sanierten Komplex ein Altenpflegeheim untergebracht.

Wir gehen den Plöck weiter und gelangen an den Friedrich-Ebert-Platz.

 

 

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