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Heidelberg  
   
Heiliggeistkirche, eine der schönsten Kirchen Badens  
 
Heiliggeistkirche - Heidelberg Der Marktplatz bezaubert nicht nur mit den prächtigen Fassaden, die ihn umgeben, der zentrale Mittelpunkt ist hier die Heiliggeistkirche, die ihn ebenfalls dominiert. Sie gehört zu den schönsten gotische Kirchengebäude Badens.

Das heutige Kirchengebäude ist aus den beiden spätromanischen und frühgotischen Vorgängerbauten hervorgegangen. Der spätgotische Bau wurde als gotische Hallenkirche aus rotem Sandstein in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erstellt. Bauherr war Kurfürst Ruprecht III., der als Deutscher König Ruprecht I. in die Geschichte einging.
Der quadratische Turm wurde durch die kriegerischen Auseinandersetzungen erst 1544 vollendet. Und der achteckige Glockenturm mit seiner barocken, welschen Haube, die eine Laterne krönt, fand Ende des 17. Jahrhunderts seine Fertigstellung. Er ist nicht nur der höchste, er ziert zugleich die schönste Kirche der Stadt. Ebenso beeindruckend ist das  Mansarddach über dem Kirchenschiff, das eines der frühesten noch komplett erhaltenen Mansarddächern Deutschlands sein soll.

Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde auch die Heiliggeistkirche schwer beschädigt. Sie hatte im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Funktionen zu erfüllen. Sie war Grablege der Kurfürsten, katholische und evangelische Pfarrkirche und Festsaal der Universität. Darüber hinaus wurde auf ihrer Empore bis 1623  die bedeutende Bibliotheca Palatina aufbewahrt. Von daher lassen sich die ungewöhnlichen Maßverhältnisse, der beiden breiten Seitenschiffe zu dem relativ engen Kirchenschiff, erklären. Von den einst 5000 Büchern und 3524 Handschriften gelangten 1816 nur noch 885 der Bestände zurück nach Heidelberg, alle übrigen sind im Vatikan geblieben.

Von 1706 bis 1936 war die Kirche durch eine Wand in in einen protestantischen und einen evangelischen Bereich getrennt. Der Chorraum wurde den katholischen Gläubigen zugesprochen und das Langhaus den evangelischen Christen. 1936 kam es zu einer Einigung mit der katholischen Kirche, so dass die Heiliggeistkirche in den alleinigen Besitz der evangelischen Kirche Baden überging.
Bemerkenswert sind auch die kleinen Verkaufsstände, die "Stiftsläden", die zwischen den Strebepfeilern um der Kirche zu sehen sind. Hier boten schon im Mittelalter Handwerker und Bäcker ihre Dienste und Waren an. Heute werden hier vor allem Souvenirs in allen erdenklichen Variationen verkauft.

Seit 2009 steht die Kirche allen Interessierten offen. Außer Gottesdiensten und Andachten werden zudem auch Konzerte und Ausstellungen angeboten.

Gegenüber steht das Heidelberger Rathaus.
 

 

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