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Heidelberg
   
Jesuitenkirche - bedeutender Barockbau Heidelbergs
   
Jesuitenkirche - Heidelberg

Kurfürst Johann Wilhelm wollte mit Hilfe der Jesuiten die Rekatholisierung in Heidelberg voranbringen. Von daher entstand von 1703 bis 1711 das große Kollegiengebäude, und die Jesuitenkirche wurde ab 1711 nach einem Entwurf von Johann Adam Breunig errichtet. Diesem Heidelberger Baumeister sind alle wesentlichen Bauwerke des beginnenden 18. Jahrhunderts in Heidelberg zu verdanken.

Die erste Phase der Bauarbeiten dauerte bis 1723 und der zweite Bauabschnitt begann 1749 unter der Leitung des kurpfälzischen Hofarchitekten Franz Wilhelm Rabaliatti. Da die Baumaßnahmen immer wieder unterbrochen wurden, dauerte die Erstellung der Kirche bis 1759. Der neobarocke Turm wurde erst in den Jahren 1868-1870 angebaut. Die Kirche gilt als der bedeutendste Barockbau Heidelbergs.

Bedeutend ist auch die reich verzierte Frontfassade, die in drei Vertikalachsen aufgeteilt ist. Der hoch aufragende Mittelteil ist durch vier Pilaster gegliedert und mit einem Dreiecksgiebel nach oben abgeschlossen. Auf der Giebelspitze steht mittig in triumphierender Haltung die Kardinaltugend des Glaubens, die das Zeichen des Kreuzes in den Händen hält. In der mittleren Nische im oberen Teil steht die Figur des Erlösers Jesus Christus.  Auf den seitlichen Voluten befinden sich die Allegorien Hoffnung und Liebe.
In den Nischen der beiden Seitenflügel lässt sich rechts der Jesuitenmissionar Franz Xaver und links Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens erkennen. Portal der Jesuitenkirche - Heidelberg
Die Kirche ist nicht wie üblich nach Osten, sondern nach Norden ausgerichtet. Ebenso ist für die barocke Entstehungszeit eine dreischiffige, offene Hallenkirche äußerst bemerkenswert. Zu sehen sind über dem Langhaus als auch über den Seitenschiffen imponierende Kreuzgratgewölbe.
Die Kirche wurde mehrmals renoviert und in ihrem Inneren umfassend umgestaltet. Der Raum wirkt kühl und erstrahlt, bis auf das Dekor und die Stuckkapitelle mit Rokokodekor, ganz in Weiß. Auffallend auch die drei mit Fresken versehenen Altäre, die aus dem Jahr 1871 stammen.

In der Kirche befindet sich zudem das Museum für sakrale Kunst und Liturgie, das kirchliche Kunst aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zeigt. Die Ausstellung präsentiert darüber hinaus eine Dokumentation, des Wirkens der Jesuiten in der Kurpfalz.


Durch die Merianstraße gelangt man in westlicher Richtung an den Universitätsplatz.
 

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