Stadtplan - Ausschnitt
Darmstadt | |
Altes Pädagog für begabten Nachwuchs | |
In diesem sogenannten Pädagog wurde ehemals der begabte Nachwuchs auf den Besuch der Landesuniversität vorbereitet. | |
Das "Paedagogium Darmstadium" wurde als
lutherische Oberschule von Landgraf Ludwig V. und dessen
Sohn Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt, am 22. April
1629 gegründet. Zur Finanzierung ist nicht nur im ganzen
Land gesammelt worden, auch flossen dem Projekt
beträchtliche Mittel aus der Fürstenkasse zu.
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Das Bauwerk wurde von 1607 bis 1629 von Seyfried Pfanmüller
erstellt. Mit dem vollendeten Pädagog entstand ein durchaus
repräsentatives Gebäude im Stil der Renaissance, das auch
heute noch zu den Sehenswürdigkeiten Darmstadts gehört.
Religion und alte Sprachen waren der Hauptinhalt des Unterrichtes. Natürlich waren auch Fächer wie Mathematik, Geschichte, Geographie, Französisch, Deutsch, Naturkunde und Physik von Bedeutung. Interessant noch zu wissen, dass es in dieser Zeit den Schülern verboten war sich in der Schule anders als auf Lateinisch zu unterhalten. Nach 1800 war die Schule für die rund 400 Schülern zu klein und Anfang 1831 zog das Gymnasium aus dem Pädagog in das ehemalige Waisenhaus. Aus Anlass des 250-jährigen Jubiläums verlieh Großherzog Ludwig IV. der Schule den Namen "Ludwig-Georgs-Gymnasium" nach den beiden Gründervätern. Zwischen den Weltkriegen beherbergte das Pädagog das Stadtmuseum. Das aus dem Pädagog hervorgegangene Ludwigs-Georg-Gymnasium ist das älteste Gymnasium in Darmstadt und eines der ältesten in Hessen. Zu den vielen bedeutenden Absolventen gehörten der Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), der Chemiker Justus von Liebig (1803-1873), der Physiker Wilhelm Hallwachs (1859-1922), der Politiker und ehemalige Außenminister Heinrich von Brentano (1904 -1964) sowie der Schriftsteller Georg Büchner (1813-1837), um nur einige der Persönlichkeiten zu nennen. Im Zweiten Weltkrieg wurden 1944 Pädagogium und Waisenhaus zusammen mit dem größten Teil Darmstadts zerstört. Das "Alte Pädagog" wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erst 1979 wieder historisch aufgebaut. Das Ludwigs-Georgs-Gymnasium konnte 1955 sein neues Gebäude beziehen, das der Architekt Max Taut im Bauhaus-Stil entworfen hat. |
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Die Kirchstraße weiter in Richtung Norden ragt auf der linken Straßenseite die Stadtkirche in die Höhe. |
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