Die Marburger Universität wurde 1527 von Philipp dem Großmütigen gegründet und war weltweit die erste protestantische Universität. Diese brachte er in den Gebäuden des  ehemaligen Dominikanerklosters aus dem späten 13. Jahrhundert unter. Aufgrund des regen Zuspruchs verlangte die Universität im Laufe der Jahrhunderte eine Erweiterung.

Von daher wurden die alten Klostergebäude 1872 abgerissen und auf ihren Grundmauern der  Gebäudekomplex der Alten Universität erstellt. Carl Schäfer hat sie 1873 - 1891 im Stil der Neugotik geplant und erbaut. In der "Alten Aula", die Ende des 19. Jahrhunderts ausgestatte wurde und ein wichtiger Festsaal der Universität ist, beeindrucken die großartigen Historiengemälde Peter Jansens von 1903, die einen Einblick in die Geschichte Marburgs zulassen. Darüber hinaus fallen hier vor allem auch die opulenten Wand- und Deckenvertäfelungen auf.

Die Universitätskirche ist Anfang des 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut worden und schließt sich direkt an den Komplex der Alten Universität an. Da die Kirche direkt an das Kloster angrenzte, konnte beim Bau auf das südliche Kirchenschiff verzichtet werden, aber auch Platzmangel dürfte der Anlass dazu gewesen sein. Von daher ist die Johannes dem Täufer geweihte Kirche eine zweischiffige Hallenkirche. Das Langhaus verfügt über zwei verschieden breite, jedoch gleich hohe Kirchenschiffe. Der polygonale Chor gegenüber dem Langhaus ist etwas erhöht und und nach Osten ausgerichtet.

Nicht weit von hier entfernt fließt das idyllische Flüsschen die Lahn, das nächste Ziel.