Miltenberg - Stadtrundgang Mainzer Tor Schwertfeger Tor Schwarzviertel Mikwe Ehemaliges Oberamt Stadtpfarrkirche St. Jakobus Marktplatz Museum Schnatterlochturm Mildenburg Evangelische Kirche St. Johannes Rathaus Alte Post Franziskanerkloster-Kirche Alte Domkellerei Würzburger Tor Zuckermantelturm Brückentor Gasthaus "Zum Riesen" Altes Rathaus Rokoko-Haus |
Stadtplan - Ausschnitt |
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Thema Pferd vorgestellt. pferdeschuppen.de |
Miltenberg | |
Miltenberg - die Perle am Main |
Miltenberg ist mit ihrem gleichnamigen Landkreis im
Nordwesten Bayerns zu finden, sie grenzt an die Bundesländer
Hessen im Süden und im Südosten an Baden-Württemberg. Die
Stadt liegt mit ihren etwa 10 000 Einwohnern am linken Knie
des Mainvierecks zwischen Spessart und Odenwald. Vorgeschichtliche Ringwälle kennzeichnen hier die strategische Bedeutung des Maintals. Um 150/160 n. Chr. verlegten die Römer bis hierher den Limes und errichteten mehrere Kastelle innerhalb des heutigen Kreisgebietes. Die Stadt entstand unterhalb der um 1225 erbauten Mildenburg. Eingeengt von Main und den Berghängen des Odenwaldes, entwickelte sie sich langgestreckt zwischen den beiden Stadttürmen des Mainzer-Tores im Westen und des Würzburger-Tores im Osten. Miltenberg gehörte bis 1803 zu Kurmainz, was sich heute noch im Stadtwappen mit dem Mainzer Rad erkennen lässt. |
Das historische Stadtbild präsentiert zahlreiche
Fachwerkbauten aus dem 15. bis 18. Jahrhundert und von daher
ist die Stadt ein attraktiver touristischer Anziehungspunkt.
Besonders sehenswert sind die Gebäude am Marktplatz sowie
die ehemalige Mainzer Amtskellerei aus dem 16. Jahrhundert
und der Gasthof "Zum Riesen" von 1590. Zu unserem Stadtrundgang treffen wir uns am Ortseingang mit dem Mainzer-Tor. |
Das Mainzer Tor ist ein fünfgeschossiger Torturm und
einer der beiden Stadttore. Er wurde 1379 erstmals als
äußerster westlicher Zugangspunkt zur Stadt erwähnt. Die
mit Zinnen bekränzte Plattform wird von einem zweigeschossigen
Aufbau -mit einem Pyramidendach- bekrönt. Die Wappentafel über der Tordurchfahrt lässt auf den Erbauer, den Mainzer Erzbischof Adolf I. von Nassau schließen. |
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Auf dem Rundgang durch die Altstadt, zu dem etwa 2 km entfernten Würzburger Tor, werden mit kleinen Abstechern viele Highlights der Stadt zu sehen sein. Wenige Schritte weiter kommt man an dem Schwertfeger Tor vorbei. |
Das Schwertfeger Tor aus dem 14./15. Jahrhundert war einst der Abschluss der inneren Westvorstadt. Der Name geht auf einen hier arbeitenden Waffenschmied zurück. | |
Weiter geht es in die Altstadt, hier erstreckt sich der älteste Teil der Kernstadt vom ehemaligen Oberamtshof bis zum Marktplatz. |
Im historischen Schwarzviertel lässt sich besonders die einmalige Atmosphäre des ältesten Teil der Stadt mit seinen vielen schönen Fachwerkhäusern erleben. | |
Vom 13. bis zum 20. Jahrhundert lebten und arbeiteten fast durchgehend Juden in der Stadt. Von daher ist mitten im Schwarzviertel in der Löwengasse die Mikwe, das Judenbad zu finden. |
Das Tauchbad diente nicht der Hygiene, sondern den
rituellen Reinigungen der Juden zu bestimmten Anlässen.
Der schmale, giebelständige, viergeschossige Bau fällt besonders durch sein Zierfachwerk und dem aus Sandstein gemauerten Erdgeschoss auf. |
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In unmittelbarer Nähe ist das ehemalige Oberamt gelegen, ursprünglicher ein Adelshof, der in seiner heutigen Form auf die Famile Fechenbach von 1679 zurückgeht. |
Die dreigeschossige Dreiflügelanlage fällt mit ihrem polygonalen Ecktreppenturm auf. Zudem imponiert die verputze Fassade mit ihren Werksteingliederungen, und das profilierte Rundbogenportal zeigt einen Wappenstein mit der Jahreszahl 1679. |
Von 1730 bis 1964 war es Mainzisches Oberamt und Amtsgebäude. Heute ist in dem beeindruckenden Gebäude die Stadtbücherei Miltenbergs untergebracht. | |
Der Stadtrundgang führt weiter in der lang gestreckten Hauptstraße zum optischen Highlight und Mittelpunkt der Stadt, dem berühmten historischen Marktplatz. |
Richtung Main wird dieser von der mächtigen
Stadtpfarrkirche St. Jakobus mit ihren klassizistischen
Doppeltürmen von 1830 dominiert. Die in ihrem Ursprung im 13. Jahrhundert errichtete Kirche wurde mehrmals umgebaut und erweitert. Ihr heutiges klassizistisches Erscheinungsbild erhielt sie im 19. Jahrhundert. Auch im Inneren sind hervorragende Kunstwerke zu sehen wie die um 1400 geschaffene Dreikönigsgruppe oder das Sandsteinkruzifix von 1527. |
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Der ziemlich steil ansteigende Marktplatz wird oberhalb von der Mildenburg überragt und um ihn herum gruppieren sich prächtige Fachwerkhäuser. |
Zusammen mit dem Renaissancetorbogen, am Aufgang zur Burg sowie dem aus rotem Sandstein gefertigten, achteckigen Marktbrunnen von 1583 ist hier ein ansprechendes und harmonisches Ensemble zu sehen, das mit Sicherheit zu den meistfotografierten Ansichten Deutschlands gehört. | |
Unter den Fachwerkhäusern fasziniert auf der Westseite das heutige "Schmuckkästchen" von 1508 mit seinem wunderschönen Erker, das auch unter den Namen Gackstättisches Haus, Centgrafenhaus oder Weinhaus am Markt bekannt sein dürfte. |
Auf der gegenüberliegenden Seite dieses Ensembles ist in der ehemaligen Amtskellerei das Museum der Stadt Miltenberg untergebracht. Das Haupthaus wurde 1541 vom mainzischen Amtmann Bernhard von Hardheim auf den Fundamenten eines älteren Gebäudes erbaut und war ab 1625 Sitz der mainzischen Amtskellerei. | |
Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert
gefällt mit seinem reich verzierten Renaissance-Erker, dem
Zierfachwerk sowie den Werksteinkanten und -rahmungen. An dem weitläufigen Areal des Museums vorbei, geht es bergan... |
....zum Schnatterlochturm von 1453, der zu der mittelalterlichen Stadtbefestigung gehörte. |
Einer Version nach kann der Name Schnatterloch von dem Wort "Schnate" und "Schnatie" abgeleitet sein, das für Einschnitt steht und sich von daher auf die zwischen Schlossberg und Greinberg gebildete Schneise beziehen kann. Durch das Schnatterlochtor führt der Weg zur Mildenburg. | |
Direkt hinter dem Durchgang beginnt der Wald... | |
...und ein romantischer Weg führt weiter bergan zur Burganlage, die von den Mainzer Erzbischöfen Ende des 12. Jahrhunderts zur Sicherung ihrer Machtposition errichtet wurde. Sie erfüllte bis ins 18. Jahrhundert ihre Funktion als Sitz der erzbischöflichen Burggrafen. |
Die Burg ist mehrfach erweitert, zerstört und teilweise erneut aufgebaut worden. Bezüglich ihrer Besitzer hat sie ebenfalls eine wechselvolle Vergangenheit vorzuweisen, bis sie 1979 in den Besitz der Stadt Miltenberg kam. | |
Nach einer umfangreichen Sanierung wurde 2011 die Burg eröffnet und präsentiert heute in ihrem Inneren alte und neue Ikonen sowie zeitgenössische Kunst mit Werken aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Zudem bietet der Hof eine wundervolle Kulisse für das Freilicht-Theater im Sommer. |
Auch die Sicht von der Burg ist spektakulär, sie lässt einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die vom Main geprägte Landschaft zu. | |
Zurück in die Stadt wählen wir den Conradyweg, der in den Burgweg mündet und uns zu unserem nächsten Ziel zur St.Johanneskirche führt. |
Die gefällige aus dem späten 19. Jahrhundert stammende Kirche ist in neugotischer Bauweise aus rotem Sandstein errichtet. Die einschiffige Saalkirche fällt zudem durch ihren achteckigen spitz behelmten Turm auf. | |
Weiter auf dem Weg zurück bergab zur Innenstadt gelangt man an den weitläufigen Engelplatz, den größten Platz der Stadt Miltenberg. |
Der Platz bekam den Namen durch das frühere Gasthaus zum Engel verliehen, das heute Rathaus und Sitz der Stadtverwaltung ist. | |
Der dreigeschossige in Ecklage erstellte Mansardwalmdachbau stammt in seiner heutigen Form aus dem frühen 20. Jahrhundert. |
Links vom Rathaus ist das imposante Gebäude der "Alten Post" zu sehen, die von 1832-1968 hier zu finden war. | |
Der 1712 im Stil des Barock erstellte Walmdachbau wurde einst als Stadthaus für einen hohen erzbischöflichen Beamten gebaut. |
Dominierendes Gebäude an diesem Platz ist jedoch die Franziskaner-Klosterkirche "Zur Unbefleckten Empfängnis" von 1667-1687. Sie wurde nach den Plänen des Mainzer und Würzburger Hofbaumeisters Antonio Petrini realisiert. | |
Die Kirche beeindruckt durch ihre ausgewogene Eleganz mit den harmonisch angeordneten Strebepfeilern sowie dem anmutig erscheinenden Dachreiter mit seine Laterne. Sehenswert ist auch das Innere der Kirche. |
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Die Hauptstraße geht es weiter in östlicher Richtung. Auf der linken Seite ruft die ehemalige Mainzer Domkellerei Bewunderung hervor. |
Der im spätgotischen Stil im späten 15. Jahrhundert erstellte Satteldachbau findet vor allem durch seine markanten Treppengiebel größte Beachtung. Bei dem Gebäude handelt es sich um das ehemalige Verwaltungszentrum des Mainzer Domkapitels. | |
Am Würzburger Tor angelangt haben wir den Ostrand der Altstadt von Miltenberg erreicht. | |
Der fünfgeschossige, spätmittelalterliche Torturm wurde im späten 14. Jahrhundert, als äußere Stadtbegrenzung in gotischer Bauweise für die Vorstadt gebaut. |
In unmittelbarer Nähe befindet sich der Zuckermantelturm von 1451. Seine disponierte Lage und auch seine bauliche Gestaltung lassen auf einen wehrhaften Eckpfeiler der südöstlichen Stadtbegrenzung schließen. | |
Weiter geht es die Luitpoldstraße entlang Richtung Main... |
...hier am südwestlichen Zipfel des Mainvierecks prägt der Fluss nicht nur die idyllische Landschaft... | |
...er animiert auch dazu einmal sich kurz zu entspannen, bevor es zum letzten Teil unseres Stadtrundganges geht. |
Vom Mainufer aus lassen sich schon die Brücke und das mächtige Brückentor erkennen. | |
Bereits im Mittelalter wurde mit einer Fährverbindung eine Mainüberquerung geboten. Die erste Brücke ist jedoch erst um 1900 feierlich eingeweiht worden. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg blieben nur die Brückenpfeiler und das mächtige Torhaus erhalten. | |
Das aus Sandstein erstellte mächtige neuromanische Brückentor beeindruckt auch heute noch durch seine weiche abgerundete Form und der in die Tiefe gegliederten Rundbogendurchfahrt. |
Zurück in die Altstadt geht es durch die Ziegelgasse bis zur Hauptstraße, in die wir nach rechts einbiegen. Unter den zahlreichen schönen und alten Fachwerkhäusern fällt hier an einer Straßengabelung der Fußgängerzone das Gasthaus "Zum Riesen" auf, das schon 1411 Erwähnung fand und bereits 1504 als Fürstenherberge diente. | |
Das mit reichem Zierfachwerk gestaltete Haus wurde mehrfach saniert und kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Heute ist das ansprechende Hotelanwesen verpachtet und wird von einer Brauerei bewirtschaftet. |
Nicht weniger imposant ist das Alte Rathaus, das 1378 im gotischen Stil als Mainzer Kauf- und Lagerhaus errichtet wurde. | |
Der zweigeschossige Sandsteinquaderbau mit seinen hohen Kreuzstockfenstern im Obergeschoss diente von 1814-1949 als Rathaus. Das Gebäude wurde von 1979-1983 umfangreichen Sanierungsmaßnahmen unterzogen und wird heute für unterschiedliche Veranstaltungen genutzt. |
Weiter geht es bis zum Marktplatz, an dem noch ein bemerkenswertes Gebäude zu erwähnen ist, das Rokoko-Haus. Der dreigeschossige, giebelständige Bau zeigt eine reich gegliederte, rote Sandsteinfassade mit einem geschweiften Blendgiebel. Es wurde 1750 von dem Baumeister Johann Martin Schmidt als Privathaus im Stil des Rokoko gebaut. | |
Da Aktivitäten auch müde, hungrig und durstig machen können endet unser Rundgang im Herzstück der Stadt. Hier sind traditionelle Gasthäuser und Häckerwirtschaften ebenso zu finden wie gemütliche Kaffeehäuser und Sternerestaurants, so dass jeder Genießer auf seine Kosten kommen kann. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich verwöhnen. |